Wirtschaft und Recht
Die Fachschaft Wirtschaft und Recht am RSG
Markus Bauer
Andrea Hackl
Sabrina Rock
Tobias Terne
Michael Wolfrum
Nicole Wolfrum (Fachschaftsleitung)
Lehrplan
Hier findest du den Lehrplan für das Fach Wirtschaft und Recht
Aktivitäten
Zwischen Landesbank und Musicalbesuch: Wirtschaftsklassen erkunden Stuttgart
In der Woche vor den Osterferien hatten die beiden Klassen des Wirtschaftszweigs die Möglichkeit, in einer dreitägigen Studienfahrt einen Wirtschaftsraum außerhalb Bayerns – in diesem Fall Stuttgart im benachbarten Baden-Württemberg – kennenzulernen und quasi als Abschluss des vierjährigen Wirtschaftszweigs die erworbenen Kenntnisse in der Realität zu überprüfen und vielschichtige Einblicke in die Strukturen des Wirtschaftszentrums Stuttgart zu gewinnen. Nach der Ankunft ging es mit einer Stadtführung mit interessanten Einblicken in die Geschichte Stuttgarts, u.a. Namensherkunft von Stutengarten, also einem Platz, an dem im Mittelalter die Stuten gehalten wurden, los.
Von der historischen Bausubstanz ist relativ wenig erhalten, da ca. 75 % im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Diese Teile wurden nur teilweise im historischen Kontext wieder aufgebaut. Eine sehr motivierte und kompetente Stadtführerin gab einen ersten Einblick, so dass die Orientierung für alle leichter gemacht wurde. Danach ging es ins Planetarium, das ebenfalls nach dem 2 Weltkrieg neu gebaut wurde und das bereits heute mit seiner beeindruckenden Architektur unter Denkmalschutz steht. Die Bilder des Sternenhimmels einer Winternacht in Stuttgart wurden ausführlich und trotzdem verständlich erläutert und sollten in Zukunft die Orientierung bei Nacht erleichtern, vorausgesetzt es herrscht nicht zu viel Lichtsmog. Mit dem Musicalbesuch „Tarzan“ kam auch der Unterhaltungsteil der Studienfahrt nicht zu kurz, ist doch der Musicalstandort Stuttgart in der deutschen Musicallandschaft sehr bedeutend und wirtschaftlich wichtig. Der zweite Tag startete mit einer Bankerkundung bei der Baden-Württembergischen Bank, einem Tochterunternehmen der Landesbank Baden-Württemberg, die die fünftgrößte Bank in Deutschland ist. Der Schwerpunkt lag dabei auf der beruflichen Orientierung und die Referenten betonten die Wichtigkeit, sich die Zeit für die richtige Entscheidung zu nehmen und auch das ein oder andere Praktikum zusätzlich zu absolvieren. Dabei stand das Bewerbungsverfahren im Mittelpunkt und wurde von einer praktischen Übung, die so auch im Rahmen eines Assessment Centers durchgeführt wird, abgeschlossen. Ein absolutes Muss für alle Stuttgartbesucher ist das Mercedes-Museum, das im Anschluss auf dem Programm stand. In einem architektonisch sehr ansprechenden Gebäude sind auf mehreren Etagen die Geschichte und Entwicklung des Weltkonzerns dargestellt – immer eingebettet in weltpolitische und weltwirtschaftliche Zusammenhänge. Dem Besucher erschließt sich sehr bald die überragende wirtschaftliche Bedeutung des Automobilsektors für den Standort Stuttgart, angeführt von den Weltkonzernen Mercedes-Benz und Porsche. Das Highlight für viele Teilnehmer war sicherlich der Besuch des SWR-Funkhauses, der einen Einblick in die Radio- und Fernsehwelt im Südwesten eröffnete. Dabei ein Fernsehstudio erkunden, einer Nachrichtensprecherin quasi über die Schulter schauen und den Radiomoderator live während einer Sendung im Studio begleiten zu können, war für viele ein unvergessliches Erlebnis. Stuttgart bei Nacht und von oben, das stand am Ende einer langen Aufzugfahrt auf den Stuttgarter Fernsehturm, der in den 1950er Jahren erbaut, als der Erste dieser Bauweise gilt und weltweit oftmals kopiert worden ist. Der dritte Tag stand im Zeichen der Luft- und Raumfahrttechnik am Deutschen Zentrum für Lauft- und Raumfahrt an seinem Standort in direkter Nähe zu Universität Stuttgart. Diese Nähe garantiert Synergievorteile und ist optimal für Kooperationen mit der Universität aber auch mit Privatunternehmen. Überhaupt ist neben der Grundlagenforschung der Technologietransfer ein wesentliches Anliegen des DLR. In verschiedenen Bereichen, wie z.B. der Solarthermie, der Baustoff- und Konstruktionsabteilung, die hitzebeständige und leichte Materialien für die Luft- und Raumfahrt erforscht und der punktgenauen Lokalisierung von Weltraumschrott durch Lasertechnologie, werden die Grundlagen erforscht und wegweisende Antworten auf existentielle Fragen gegeben.
Vollgepackt mit einer Vielzahl neuer Eindrücke eines bedeutenden Wirtschaftsstandorts außerhalb Bayerns machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Heimweg einer Fahrt, die durch die Anreise mit der Bahn und dem Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel in Stuttgart auch einen hohen Nachhaltigkeitsfaktor aufweist. (Michael Wolfrum)
Grenzkontrolle, Luftsicherheit, Kriminalitätsbekämpfung
Schüler erhalten Einblicke in die Arbeit der Bundespolizei
Hauptkommissar Franz Probst aus Schwandorf informierte die Schüler der 11. Jahrgangsstufe über den Beruf eines Bundespolizisten. Zu Beginn stellte er seine Person und seinen Werdegang bei der Bundespolizei knapp vor. Seine Ziele waren es, den herangehenden Abiturenten vor allem die Einsatzbereiche, den Unterschied zur Landespolizei, die Karrierechancen und natürlich die Ausbildung und das Studium, vorzustellen. Der erste große Einsatzbereich sei die Grenzpolizei. Er ließ die Schüler schätzen, wie lang die Deutsche Grenze sei und erklärte, dass die Bundespolizei sich um die Sicherheit des Grenzschutzes kümmern müsse. Ein weiterer spannender Bereich sei die Luftsicherheit, ebenso wie die Bahnpolizei und die Bereitschaftspolizei.
Letzteres erklärte er als besonders aufregend, da hier die Rede von Einsätzen wie zum Beispiel bei Demonstrationen oder Fußballspielen ist. Weitere Aufgabenfelder seien der Schutz von Bundesorganen, internationale Aufgaben oder Kriminalitätsbekämpfung. Herr Probst gab auch viele Beispiele an und erzählte von seinen eigenen Erfahrungen und Einsätzen. Sehr gut gefielen ihm die internationalen Aufgaben wie zum Beispiel den Botschaftsschutz in einem anderen Land. Dass die Aufgaben bei der Bundespolizei sehr vielfältig sind, spiegelte sich in der ganzen Präsentation wider. Am meisten Gehör bei den Schülern fanden die Erzählungen über die GSG9, auch bekannt als Antiterroreinheit, die PSA oder die BSC. Hierbei handle es sich um Personenschutz im Ausland und besonderen Luftschutz, was natürlich mit viel Action verbunden ist. Als nächstes zeigte Herr Probst den Schülern seine Ausstattung, die er an sich hatte. Unter anderem befanden sich dort ein Polizeistock, Pfefferspray und auch eine Pistole. Er versicherte den Schülern jedoch, dass er diese noch nie gebraucht hätte. Kommunikation sei in 9 von 10 Fällen der Schlüssel zum Erfolg. Er legte den Abiturenten sehr ans Herz, dass ohne gute Kommunikation keine Lösung für einen Konflikt gefunden werden kann und dass dies eine alltägliche Aufgabe der Polizei ist. Um diesen Beruf allerdings ausüben zu können, benötigt man zum Beispiel einen Führerschein der Klasse B, eine Deutsche oder Europäische Staatsangehörigkeit oder auch ein Mindestalter von 17 Jahren. Im weiteren Verlauf des Vortrages legte Probst den Schülern nahe, dass man sich auch mit mittelmäßigen Noten für die Polizei bewerben kann. Eine 4 in Mathematik und Deutsch und eine 3 in Sport ist hier der Richtwert. Auch muss man sich bei der Einstellung einem Sporttest unterziehen und wie bei jedem anderem Unternehmen auch ein Bewerbungsgespräch durchlaufen. Je nachdem, ob der Schüler sich für den mittleren oder gehobenen Dienst, also Ausbildung oder Studium entscheidet, variieren die Anforderung an den Bewerber. Etwas vertiefter ging der Polizist auf das Studium ein, da dies für die Gymnasiasten von größerer Bedeutung ist. Mit etwas Übung und Vorbereitung seien diese Hürden auf jeden Fall alle gut zu meistern, so Probst. Zum Schluss seiner Präsentation war der Berater noch offen für Fragen und beantwortete diese den Schülern ausführlich.
Autor: Leni Mühlbauer/Michael Wolfrum
Geldpolitik aus erster Hand – sinken die Zinsen demnächst?
Einer liebgewonnenen Tradition folgend, durften die Schülerinnen und Schüler der drei Wirtschafts- und Recht-Kurse der Q12 eine Doppelstunde der besonderen Art erleben. Frau Melanie Hansmeier von der Bundesbankhauptverwaltung in München legte den Schülern die Grundzüge der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dar.
In ihrem kurzweiligen Vortrag spannte sie einen Bogen über die Geldpolitik der letzten 100 Jahre, betonte dabei die Bedeutung einer stabilen Währung und belegte dies auch anhand von historischen Ereignissen, wie der Hyperinflation 1923 oder der Erfahrungen mit Deflation im Deutschland der 1930er Jahre. Nach einer ausführlichen Erläuterung von Ziel und Funktionsweise der Geldpolitik, kam Frau Hansmeier auf die aktuell immer noch zu hohe Inflationsrate zu sprechen und wie die EZB darauf reagiert hat, liegt doch der Zielwert der EZB bei einer Inflationsrate von 2 %. In einer historisch einmaligen Folge von Zinsschritten wurde der Hauptrefinanzierungssatz auf derzeit 4,5 % angehoben. Der Transmissionsmechnismus des geldpolitischen Impulses auf den Realmarkt funktioniert, da sich am Immobilienmarkt die Kreditzinsen von 1 auf 4 % erhöht haben und auch die Nachfrage z.B. nach Immobilien gesunken ist.
Die EZB rechnet mit weiter sinkenden Inflationsraten und einer Annäherung an den Zielwert von 2 % bereits in diesem Jahr. Ob es nach der angekündigten Zinspause auch zu einer Zinssenkung im Laufe von 2024 kommen könnte, ist derzeit verlässlich nicht vorherzusagen und hängt nicht zuletzt auch von weltpoliti-schen Entwicklungen ab. Am Ende ihres spannenden Vortrags wies Frau Hansmeier noch auf die Möglich-keiten des (dualen) Studiums bei der Bundesbank hin und stellte die Zentralbank als attraktiven Arbeitgeber heraus. Abschließend richtete sie den eindringlichen Appell an die Schülerinnen und Schüler, sich noch mehr für ökonomische Zusammenhänge zu interessieren, da viele Entscheidungen aus dem Bereich der Geld- und Wirtschaftspolitik uns auf den ersten Blick nicht betreffen, jedoch mittelbar sehr starke Auswirkungen in un-serem ganz persönlichen Umfeld haben. Sämtliche Kursteilnehmer gingen jedenfalls mit dem Gefühl aus der Aula, bei diesem Vortrag nicht nur etwas für Unterricht und Abitur sondern vor allem für das Leben gelernt zu haben.
Autor: Michael Wolfrum
Unternehmer treffen Schüler – Unternehmerfrühstück am RSG
Im Rahmen der Aktionswoche „Business Voices future leaders week“ des BNI (Business Network International) hatten zwei Schülergruppe der 10. Jahrgangsstufe des Wirtschaftszweigs am RSG - dem einzigen Zweig an bayerischen Gymnasien, der sich schon in der Mittelstufe verstärkt mit BWL auseinandersetzt – die Möglichkeit, an einem Unternehmerfrühstück – dieses Mal in der Aula des RSG – teilzunehmen.
Dieses findet regelmäßig einmal wöchentlich statt und folgt einem festen Rahmen.
Im Lehrplan der 10. Klasse ist die Unternehmerpersönlichkeit mit ihrer gesamtwirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Bedeutung verankert, wobei die Schüler durch diese Veranstaltung Unternehmertum hautnah erfahren, viele Unternehmerpersönlichkeiten kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen und theoretisch vermittelte Inhalte in der Praxis überprüfen können.
Gleichzeitig erfahren und erleben sie die Bedeutung von Empfehlungsmarketing und werden mit den Grundsätzen von BNI vertraut, z.B. wer gibt, gewinnt. Alle Beteiligte ziehen ein durchweg positives Fazit und planen die Verankerung der Veranstaltung in der 10. Klasse am Wirtschaftszweig.
Zertifikatsprüfungen bei ICDL
Gleich doppelten Grund zur Freude gab es für die Fachschaft Wirtschaft und Recht am RSG. Zum einen haben die ersten beiden Schülerinnen alle vier Zertifikatsprüfungen bei ICDL („International Certifikation of Digital Literacy“) bestanden und durften die Zertifikatsurkunden in Empfang nehmen. Das Zertifikat ist an Unternehmen und Hochschulen in über 100 Ländern anerkannt bzw. wird explizit bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch, der Einstellung oder der Vergabe eines Studienplatzes gefordert. Jährlich unterziehen sich mehr als 16 Millionen Kandidaten 50 Millionen ICDL Tests in über 20.000 Prüfungszentren weltweit (in Deutschland über 1.600 Prüfungszentren).
Seit kurzem beginnen die Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftszweiges in der 8. Jahrgangsstufe mit dem sogenannten Basiszertifikat, das sich aus den vier Bausteinen Computer & Online Essentials, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen zusammensetzt. Die Zertifikatsprüfung ist dabei integraler Bestandteil des profilbildenden Wirtschaftszweiges. Mit Abschluss der 11. Klasse sollen sie dann alle vier Prüfungen absolviert und den sog. ICDL Workforce Base erworben haben.
Damit dieses Projekt und damit ein wichtiger Baustein der digitalen Bildung am RSG noch mehr forciert werden kann, freuen sich die Fachschaft und die Schulleitung über eine großzügige Spende des BNI (Business Network International). Dessen Vertreter Florian Fundeis und Stefan Nierwetberg überreichten Schulleiter Rudi Zell den symbolischen Scheck über 1.000 €. Die Vertreter der Schule zeigten sich sehr erfreut und begrüßten den engen Kontakt zwischen Schule und Wirtschaft. Mit dieser Unterstützung kann das Projekt vorangebracht, noch stärker implementiert und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Alle Beteiligten vereinbarten eine kontinuierliche und zukünftig noch engere Zusammenarbeit.