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P-Seminar pflanzt am Hofinger Spielplatz 

21. November 2023

Die Schülerinnen des Robert-Schuman-Gymnasiums, die sich am Anfang der Allerheiligenferien „dienstlich“ auf dem Spielplatz in Hof tummelten, müssen schon sehr brav gewesen sein, so ein schönes Wetter bescherte der Herrgott ihnen zu einer Bepflanzungsaktion dort im Rahmen ihres P-Seminars. In der elften und zwölften Klasse müssen alle Schüler an einem Gymnasium so ein Projektseminar absolvieren und dabei weitgehend eigenständig eine Aktion im Rahmen der Schulfächer durchführen. Und da hatte sich eine Gruppe dazu entschieden, am Rand des neuen Kinderspielplatzes in Hof Bäume und Büsche zu pflanzen. 

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“, kurz BNE, heißt eines der Lernziele, die das bayerische Kultusministerium als Betätigungsfeld für P-Seminare ausgegeben hat. Das haben die Lehrkräfte im Fach Biologie am RSG mit ausgewählt und ihren Schülern vorgeschlagen. Mit überwältigendem Erfolg, wie Robert Stögbauer, der für dieses Lernziel verantwortlich war, erzählte. Statt der sonst üblichen zehn bis 15 Schüler hätten sich für dieses Gebiet 41 gemeldet, was für ein P-Seminar einfach zu viel war. So durfte er sich mit Dr. Maria Wagenknecht eine Kollegin mit ins Boot holen und die Schüler wurden auf sechs ganz unterschiedliche Projekte verteilt. Eine Gruppe legte den Schulgarten am Interims-RSG, den ehemaligen Franziskaner-Klostergarten, neu an, eine baute unterschiedliche Nistkästen, eine weitere liefert einen Podcast zu vegetarischer und veganer Ernährung. 

Und diese Gruppe kümmert sich um die „Grüneinbindung“ des Spielplatzes in Hof in die umgebende Landschaft, obwohl der Platz eh von Wiesen und Feldern umgeben ist. Daher geht es hier vor allem um die Anpflanzung von schattenspendenden Bäumen, von Sträuchern mit essbaren Früchten, wie Johannis- und Aroniabeeren oder Haselnüssen, aber auch Wild- und Heckenrosen oder Weiden, die man später für Tunnel oder Tipis verwenden kann. Und auch Blühstauden und Kräuter wurden gepflanzt. 

Die sechs Schülerinnen dieser P-Seminargruppe waren also am Montag mit ihrem Lehrer zum Spielplatz bei Hof gekommen, wo schon die Mitarbeiter des Stadtbauhofs mit Stadtgärtner Sebastian Karl mit Arbeitsgerät und Erde warteten. Die Planung, wie die verschiedenen Stauden und Bäume – sechs Obstbäume, eine Hochstamm-Hainbuche und 20 Sträucher, dazu noch etwa 20 Blühpflanzen – auf den Rand des Geländes verteilt werden sollen, hatten die Schülerinnen entworfen und dann mit dem Sachgebiet Gartenkultur am Landratsamt, vor allem mit Nina Scholz, verfeinert, so dass die Gewächse gleich auf die einzelnen Pflanzstellen gesetzt werden konnten. 

Dann bekamen die Schülerinnen Schaufeln in die Hand und gruben erst mal die Pflanzlöcher aus. Zum Glück war die Erde ziemlich steinfrei und bis in die Tiefe locker, so dass es keine Probleme gab, die Gruben auszuheben. Für die großen Baum-Erdlöcher hatte Sebastian Karl einen kleinen Bagger dabei. Dann kamen die Pflanzgefäße oder die Ballentücher von den Wurzelballen, die Gewächse wurden in die Grube gesetzt, der Erdboden wieder aufgefüllt und festgetreten. Später gab es noch Stützpfähle für die Bäume und größeren Sträucher und ein Mitarbeiter des Bauhofs schüttete einen Erdenrand um die Pflanzlöcher, damit die Pflanzen besser eingegossen werden konnten. 

Zwei Arbeitstage hatten die Seminarteilnehmer für dem praktischen Teil des Projekts in Hof geplant, aber dann waren sie schon gegen Mittag mit dem Pflanzen fertig, als Bürgermeister Martin Stoiber seitens der Stadt Cham als Träger des Spielplatzes und Nina Scholz vom Landratsamt, als Aufwandsträger der Gymnasien auch für solche Projekte zuständig und damit immer eingebunden, zur „Baustelle“ kamen. Der Bürgermeister betonte, dass er sich immer freue, wenn die Stadt Objekte für derartige P-Seminare anbieten könne, denn es sei stets eine für beide Seiten fruchtbringende Aktion. 

So schlug er vor, die von einer anderen Gruppe gebauten Nistkästen im Stadtpark aufzuhängen. Oder beim Spielplatz, der im kommenden Jahr in Untertraubenbach geplant ist, wieder einzusteigen. „Ich mache euch das Angebot: Wenn ihr wieder solche Projekte habt, meldet’s euch bei mir, wir finden immer was …“ Und Nina Scholz lobte die P-Seminarteilnehmer. Sie seien alle superengagiert gewesen, vor allem Franziska Plattner habe sich sehr reingehängt und mit ihr viele E-Mails ausgetauscht und telefoniert. Robert Stögbauer bestätigte diese Einschätzung. Er sei als Lehrer eigentlich immer nur informiert worden, was die Gruppe gerade macht, alles andere erledigten die jungen Damen selbstständig. Das ist ja das Ziel so eines Praxisseminars, dass ein Projekt von der Planung über die Durchführung bis zum Abschluss mit einer Präsentation möglichst alleine von den Schülern bewältigt wird. Hier hat’s geklappt und Stögbauer versprach 15 Punkte für alle. 

Text und Bilder: Holder Hierl 

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