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Die Schumanisten trauern um Oberstudienrat Reinhold Tomzyck

Mit Trauer und Bestürzung vernahm am Wochenende die Schulfamilie des Robert-Schuman-Gymnasiums, dass der beliebte Englisch- und Lateinlehrer Reinhold Tomzyck tot ist. Der 72jährige ist aufgrund eines Herzleidens gestorben, welches seinen Lebensabend zunehmend eingeschränkt hatte. Das Kollegium trauert um einen Menschen, der seinen Beruf mit großer Freude ausübte.

„Tommi“ – wie ihn alle liebevoll nannten – war Menschenfreund, Kritiker und begnadeter Pädagoge. Er war ein Freund der Jugend, lehrte und vertrat ethische Grundsätze. Äußerlich dem griechischen Philosophen Sokrates sehr ähnlich, war die Antike seine größte Freude. Diese Begeisterung für ihre Kunst und Kultur übertrug er auf seine Schüler. Er organisierte selbst Studienreisen nach Griechenland und übernahm als ausgesprochener Fachmann für Archäologie alle Führungen selbst. Kein Weg durch das Nationalmuseum in Athen, durch Delphi und Olympia und auch die Meteoraklöster war ihm zu weit oder zu anstrengend. Anschaulich zeigte er immer wieder die Inhalte der Klassik auf, die er durch persönliche Anekdoten oder lustige Geschichten aus seiner Studienzeit bereicherte und so die Zuhörerschaft unterhaltend belehrte. Er steckte alle mit seiner Begeisterung an.

Der „Tommi“ war kein Freund von Konventionen, die oft wie Zwangsjacken wirken. Vielmehr wollte er durch seine Offenheit den Mitmenschen helfen und Brücken bauen. Mit seinem sympathischen Auftreten versuchte er, Ängste und Vorbehalte zu beseitigen und Platz zu schaffen für ein herzliches Miteinander. Für „Tommi“ stand der Mensch im Mittelpunkt.

Nicht dass Tommi kein Verständnis für die Notwendigkeit von Leistung gehabt hätte, er hat diese stets sich selbst und auch seinen Schülern abverlangt, sie war allerdings für ihn niemals das Kriterium, nach dem er seine Mitmenschen schätzte oder nicht. „Tommi“ wollte menschliche Nähe und Zusammenarbeit und nahm den anderen so, wie er ist. Auch nach seinem Ruhestand im Jahr 2004 blieb er der Schulfamilie weiterhin auf das Engste verbunden. Wenn Not am Mann war, sprang „Tommi“ bereitwillig ein und unterrichtete mit altbewährtem Engagement, als wäre er nie weg gewesen. Angesprochen auf seinen Gesundheitszustand, erwähnte er mehrmals im Kreise seiner Kollegen, dass er keine Angst vor dem Tod habe, sondern gespannt sei, ob danach noch etwas komme.

Tommi, du bleibst in unseren Herzen und fehlst uns sehr.

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