Mike Connolly von den Straubing Tigers besucht das RSG
Mike Connolly von den Straubing Tigers besucht das RSG
Im Juli besuchte der kanadische Eishockeyspieler Mike Connolly das RSG und bereicherte die Schüler der Q11 mit Einblicken in das Leben eines Profisportlers. Er erzählte, dass in seiner Heimatstadt Calgary jedes Kind mit Eishockey aufwachse. Man könne das mit der Leidenschaft für Fußball bei deutschen Jugendlichen vergleichen. Seit er denken könne, sei Eishockey ein fester Bestandteil seines Lebens, weswegen seine Eltern auch sehr viel Geld und Zeit in den Sport investierten. Beispielsweise habe ihn sein Vater eine Stunde zum Stadion gefahren und dort zwei Stunden auf ihn gewartet, um ihn daraufhin wieder nach Hause zu fahren. Dies habe sich auch ausgezahlt, da Connolly für ein Eishockeystipendium zugelassen worden sei. Er habe auch ein Forstwirtschaftsstudium angefangen, welches er aber nicht abgeschlossen habe. Seine Karriere war aber nicht immer ein ebener Weg. Zwei Mal verletzte sich Mike Connolly das Kreuzband und beim zweiten Mal hätte er seine Karriere als Eishockeyspieler fast aufgegeben. Wegen seiner Liebe zu dem Sport habe er aber weitergemacht. Aus diesem Grund schüchtere ihn der Gedanke ein, dass seine Karriere bald ihr Ende finden könne und er sich dann anderweitig beschäftigen müsse. Noch wisse er nicht, was er später machen wolle, aber Eishockeytrainer scheine ihm ein guter Weg, um seine Leidenschaft beizubehalten. Einige Schüler wollten auch wissen, was er an Kanada am meisten vermisse, da er nun schon seit einer langen Zeit in Deutschland lebe. Connolly überlegte lang und entschied sich dann für Fastfood. Die Auswahl in Kanada sei um einiges größer und es lägen bezüglich des Geschmacks Welten zwischen Deutschland und seiner Heimat. Trotz dieser Antwort meinte er aber, er lebe viel lieber in Deutschland als in Kanada und das nicht nur wegen seiner Frau. Das Leben gestalte sich hier viel entspannter für ihn und er könne sich auch ein größeres Auto und Haus leisten. Der Profisportler sieht es als Segen an, durch den Freund eines Freundes einen Platz bei den Straubing Tigers bekommen zu haben, was ihm dieses Leben ermöglicht.
Donika Qitaku, Q12
Interview mit dem Sportler:
„I’m your English Lehrer today!“ – So führte sich Mike Connolly bei den Schülern der 9. Klassen von Nadine Neufeldt und Michaela Stahl ein. Das folgende Interview fand auf Englisch statt, wurde aber zum besseren Verständnis ins Deutsche übersetzt.
Wann warst du das erste Mal auf dem Eis?
Connolly: „Mit drei Jahren hatte ich das erste Mal Hockey-Schlittschuhe an. Damals fuhr ich auf dem Teich in unserem Garten herum. Hier ist das schwierig. Es gibt zwar Seen, aber es ist nicht kalt genug, um im Winter Schlittschuhlaufen gehen zu können.“
Gibt es für dich ein Ritual vor dem Spiel?
Connolly: „Ich mache ein Nickerchen von einer Stunde. Dann trinke ich einen Kaffee und versuche mich zu entspannen. Ich bin bereits zweieinhalb Stunden vorher im Stadion. Nach dem Spiel bin ich vom Adrenalin so aufgeputscht, dass ich oft erst um zwei oder drei Uhr morgens einschlafen kann.“
Was ist dein Lieblingswort auf Deutsch?
Connolly: „Mein Lieblingswort wäre Bier, aber das ist im Englischen das Gleiche. `Habe d’Ehre´ gefällt mir sehr gut.“
Was ist dein Lieblingsort?
Connolly: „Das Gäubodenfest in Straubing.“
Was waren deine schlimmsten Verletzungen?
Connolly: „Kreuzbandrisse. Beim ersten konnte ich acht Monate lang nicht mehr Hockey spielen. Außerdem habe ich schon mehrere künstliche Zähne.“
Wie oft siehst du deine Familie aus Kanada?
Connolly: „Ungefähr fünfmal im Jahr.“
Wie lange möchtest du noch spielen?
Connolly: „Ich würde gern noch die nächste und übernächste Saison spielen. Dann werde ich als Spieler aufhören.“
Was planst du für die Zeit danach?
Connolly: „Ich möchte in Deutschland bleiben. Vielleicht werde ich ein Trainer. Allerdings hat man als Trainer kaum freie Wochenenden und ich möchte gern Kinder haben. Meine Freunde, die Trainer sind, haben nicht viel von ihren Kindern.“
Gibt es ein Land, das du sehen möchtest?
Connolly: „Dubai. Wir haben außerdem ein Wohnmobil und reisen damit viel durch Europa.“
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, den Verein zu wechseln?
Connolly: „Da gibt es ein Sprichwort: `The grass isn’t greener on the other side.´ Meine Frau und ich haben gute Jobs und ein Haus.“
Wo hast du deine Frau kennengelernt?
Connolly: „In einem Burger-Restaurant in Augsburg.“
Gibt es etwas, was du nicht an Deutschland magst?
Connolly: „Ich mag Deutschland gern. Deutschland ist „easy-going“. Aber es gibt nicht genügend Eishallen.“
Wieviel kostet die Ausrüstung?
Connolly: „Die ist teuer. Skates kosten allein schon 1000 Euro. Ein Stock kostet 400 Euro. Die Stöcke brechen aber. Da kommt schon was zusammen.“
Die Schülerfragen wurden aufgezeichnet von Fr. Michaela Stahl.
Foto 2: Mike Connolly gibt den Schülerinnen und Schülern Autogramme (Foto: Michaela Stahl)