Orientalisches Märchen am Robert-Schuman-Gymnasium
Theaterklasse 5 und 6 spielen das Märchen „Der kleine Muck“
„Kleiner Muck, kleiner Muck, (…) bist ein braver, kleiner Zwerg, hast ein Köpflein wie ein Berg“ singen die Kinder über den „guten alten Muck“ auf der Straße in einem Schmählied aufgrund seines komischen Aussehens. So beginnt das Kindertheater, das eine ernste Thematik zum Inhalt hat.
Ein kleiner Junge, der anders aussieht, von Geburt an benachteiligt ist und ohne Eltern und Freunde sein Glück ganz allein finden muss, ist dem Spott seiner Mitmenschen ausgeliefert. Timo Ertl glänzt dabei in der Rolle des kleinen Muck und zeigt, welch unerwarteten Verlauf das Schicksal nehmen kann, das es gut mit der Hauptfigur meint. Dank der verzauberten Pantoffeln und eines magischen Stöckleins, das er im Haus der alten Hexe Frau Ahavzi (Linda Alami) findet, gelingt es dem mittellosen Waisenkind in die Dienste des Königs und seines ganzen Hofstaats zu treten und zu Ansehen und Reichtum zu gelangen. Felix Liedl überzeugt hier in seiner Rolle als königliches Oberhaupt, ebenso wie die von Leonie Rerich überragend gespielte Prinzessin mit ihren Hofdamen (Frida Vollmayr und Beatrice Schulz) und dem von der Theaterklasse 6 dargestellten Hofstaat).
Der kleine Muck vor dem launischen und hinterhältigen König und dessen Hofstaat
Doch der kleine Muck tappt durch eine Intrige der königlichen Diener, die ihm mit Neid und Missgunst begegnen, in eine Falle und wird des Diebstahls beschuldigt. Widerstrebend muss er dem König, um sein Leben zu retten, das Geheimnis seiner Zaubergegenstände verraten, die daraufhin in die königliche Schatzkammer gebracht werden, während der vermeintliche Dieb fortgejagt wird.
Der kleine Muck in Not, doch die Rettung ist nahe in der Gestalt der Tänzerin!
Zum Glück begegnet ihm erneut die Tänzerin Fatme (Rebecca Plötz, die kurzfristig für die erkrankte Lilly Amann einsprang), mit deren Hilfe es dem kleinen Muck gelingt, sich am gesamten Hofstaat zu rächen und dabei seine Pantoffeln und seinen magischen Stock zurückzugewinnen.
Strafe muss sein: König und Hofstaat haben Eselsohren zum Zeichen ihrer Schande.
Das von Wilhelm Hauff bereits im Jahre 1826 verfasste Märchen hat dabei zeitlose Aktualität und wirkt auf den Zuschauer in gleicher Weise unterhaltend wie läuternd. Ganz nach dem von Horaz für das Theater formulierten Motto prodesse et delectare lädt das Stück, das im orientalischen Milieu der Märchen aus „Tausendundeine Nacht“ spielt, dazu ein, in die zauberhafte Welt des Orients und ihrer Magie einzutauchen. Besonders beeindruckend wirkte die Bühnenkulisse zusammen mit den bunten orientalischen Kostümen, die von der Chamer Faschingsgesellschaft bereitgestellt wurden. Gleichzeitig wird auch der aufklärerische Aspekt des Stückes deutlich. Die zentrale Botschaft, das fehlerhafte Verhalten der Kinder gegenüber dem kleinen Muck, das der Erzähler (Julian Frisch) in der Rahmenhandlung kritisiert, ist eindeutig.
Die Rahmenhandlung: Der Vater erzählt die Lebensgeschichte des alten Muck.
Auch sorgen zahlreiche Musikstücke für Auflockerung und Kurzweil. Diese Musikstücke sind von Susanne und Martin Trosbach eigens für das Stück komponiert worden. Die Lieder wurden von den Darstellern live auf der Bühne gesungen und vom Orchester begleitet. Das Schlusslied „Hab Dank, kleiner Muck, für deinen Mut“ verdeutlicht das letztliche Happy End und den Lobpreis auf den kleinen Muck.
Gekonnt und selbstbewusst zeigten die Nachwuchsschauspieler der Theatergruppe 5 und 6 unter der Leitung von Martina Kerscher und Martin Trosbach ihr Talent, das das begeisterte Publikum mit einem tosenden Applaus würdigte. Besonderer Dank galt auch den Licht- und Tontechnikern sowie dem Schulorchester.