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Frankreich-Austausch mit dem Collège Anne Cartier

Historie, Kunst und Kultur großgeschrieben

 

Zum sechsten Mal konnten sich dieses Jahr im März kurz vor Ostern wieder einmal 25 frankophile Achtklässler des Robert-Schuman-Gymnasiums Cham von dem französischen Charme der Kleinstadt Livron-sur-Drôme, mitten im schönen Rhônetal in Südfrankreich, überzeugen. Zu Fuß ging es für die Schumanisten durch die schmalen und verwinkelten Gassen hinauf zum Hügel des Haut-Livron. Dabei erfuhr man Wissenswertes über die mittelalterlichen Ursprünge der Stadt, die man auch heute noch an den gut erhaltenen Resten der Stadtmauern, ihren Toren und Brunnen in Vieux Livron (Altstadt) erkennen kann. Oben angelangt, bot sich den Schülern ein fantastischer Panoramablick: Vom Weinanbaugebiet des „Brézème“, über die Seiden- und Textilindustrie bis hin zum angrenzenden Département Ardèche.

Begleitet wurden die Chamer Schüler von den beiden Lehrerinnen Maria Brunner und Martina Kerscher. Nach einer Fahrtzeit von etwa 14 Stunden erwarteten die Austauschpartner des Collège Anne Cartier und ihre Eltern die deutschen Gäste bereits mit Vorfreude auf dem Busparkplatz der Schule. Mit einem französischen Frühstück startete der nächste Morgen an der katholischen Gesamtschule, anschließend konnte man den Unterricht in Sport oder Mathematik besuchen – auf Französisch versteht sich – oder beliebte BDs (Comic-Hefte) im CDI, der Schulbibliothek, lesen. Nachmittags ging es dann ins Jugendzentrum, wo man sich bei einem Spielnachmittag besser kennenlernen konnte und dabei sein Geschick unter Beweis stellen musste.

Zum Gelingen der Fahrt trug auch das abwechslungsreiche Programm bei. Auf den Spuren unserer Vorfahren ging es nach Ardèche zur Höhle von Chauvet, die eine Nachbildung des 1994 entdeckten Originals darstellt, und den Besuchern mit ihren zahlreichen Wandbildern einen Eindruck der Lebensweise der Menschen vor 36.000 Jahren bot. Ein Highlight stellte auch dieses Jahr wieder die Besichtigung des Pont du Gard, des architektonischen Meisterwerks aus der Antike dar: Eine 50 m hohe und 360 m lange Brücke, Teil des 50 km langen römischen Aquädukts, das die Stadt Nîmes mit Wasser versorgte. Historisch erkundet wurde auch die Stadt Avignon mit ihren Stadtmauern und ihrem gotischen Papstpalast aus dem 14. Jahrhundert.

Einen besonderen Eindruck hinterließ die Gedenkfeier des 1.Weltkrieges, die am Collège Anne Cartier erstmalig in einem feierlichen Rahmen auf dem Schulhof stattfand. Begleitet wurde sie vom Bürgermeister der Stadt, der den Gästen aus Cham, wie bereits im Jahr zuvor, wieder einen herzlichen Empfang in seinem Rathaus bereitete. Die deutschen Schüler durften an dieser Zeremonie mit persönlichen Beiträgen mitwirken. Dem Beispiel Adenauers und Gaulle folgend, besiegelten zwei Schüler stellvertretend die deutsch-französische Freundschaft per Handschlag. Zum Abschluss gab es noch einmal Kultur pur. Ein französischer Bildhauer gewährte den interessierten Schülern Einblicke in seine Kunst.

Beim gemeinsamen Abschiedsabend am Tag vor der Abreise zeigte sich nicht nur die Vorfreude auf die Heimreise, sondern auch auf ein Wiedersehen im April. Positive Erfahrungen wurden sowohl von Schüler- und Lehrerseite, als auch von den Gasteltern ausgetauscht.

 

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