Nur was ich schätze, kann ich schützen!
So lautete das Motto der Sexualaufklärung für die 6. Klassen, die am 24. Januar im Robert-Schuman-Gymnasium durchgeführt wurde. Dabei konnten sich die Schülerinnen und Schüler abseits des alltäglichen Unterrichtsgeschehens intensiv mit ihrem Körper insbesondere im Entwicklungsstadium der Pubertät auseinandersetzen.
Der Tag wurde im Rahmen des sogenannten MFM-Projekts (Mädchen – Frauen – Meine Tage bzw. Männer Für Männer) von externen Referenten gestaltet, was es den elf- bis zwölfjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen sollte, offen und frei ihre Fragen zu diesem zugegeben recht intimen Thema zu stellen. Die Initiatoren des Projekts arbeiten auf der Grundlage, dass das Erleben und die Bewertung des eigenen Körpers gerade in dieser Entwicklungsphase einen enormen Einfluss auf das Selbstbild und Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen haben, weshalb sie das Prinzip der Wertschätzung des eigenen Körpers als grundlegende Präventivmaßnahme für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gesundheit, Sexualität und Fruchtbarkeit ansehen.
Die fast 50 freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich um neun Uhr in der Schule ein und wurden in vier nach Jungen und Mädchen getrennte Gruppen aufgeteilt. Dann begaben sich die Jugendlichen auf die abenteuerliche Reise durch den eigenen Körper. Bei den Mädchen standen dabei vor allem Fragen zum weiblichen Zyklus im Vordergrund. In einer „Zyklusshow“ erfuhren sie, wie sich die Gleichung des Lebens (Samenzelle + Eizelle = neues Leben) verwirklicht, d.h. wie ein Mensch entsteht. Dabei schlüpften sie selbst etwa in die Rolle der Hormone und erfuhren, wie es zur Befruchtung der Eizelle und somit zur Entstehung neuen Lebens kommt. In diesem Fall endete die Zyklusshow mit dem „großen Finale“, der Geburt eines Kindes, andernfalls mit dem „kleinen Finale“, der Menstruationsblutung.
Auch die Jungen mussten sich auf der Suche nach der Entstehung neuen Lebens mit dem weiblichen Zyklus auseinandersetzen. In einem Stationenspiel schlüpften sie als Spezialagenten in die Rolle der Samenzellen. Auf ihrer Reise durch den männlichen und weiblichen Körper setzten sie sich mit folgender Frage auseinander: Wie reifen die Samenzellen im Hoden heran, um dann den Kampf der Spermien um das Erreichen der Eizelle nachzuerleben? Am Ziel konnte die schnellste Samenzelle als Sieger die Eizelle befruchten. Auch hier stand das Thema Verantwortung ganz groß im Vordergrund, die sich auch darin zeigt, dass man über den eigenen, aber auch über den Körper des anderen Geschlechts Bescheid weiß.
Am Ende der Veranstaltung zogen die Schülerinnen und Schüler ein durchweg positives Fazit. Auch die Biologielehrer sind sich einig, dass derartige Projekte der Persönlichkeitsentwicklung und -stärkung von Jugendlichen dazu beitragen, dass die Erziehung zu verantwortlichem Handeln sich selbst und anderen gegenüber gelingen kann.